Nicht jeder Schimmelpilzschaden ist sichtbar
In Innenräumen mit ungünstigem Klima kann sich Schimmel oft unbemerkt ausbreiten, selbst wenn er nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Hinter Fußleisten, Tapeten, im Fußboden oder Mauerwerk versteckt, kann der Schimmelpilz unbemerkt wachsen. Schäden an der Bausubstanz oder gesundheitliche Folgen sind keine Seltenheit. Bei der Suche nach dem Befall kann ein ausgebildeter Schimmelspürhund helfen. Diese Hunde können bereits kleine Konzentrationen an mikrobiell verursachten, flüchtigen organischen Verbindungen (MVOC) durch ihren Geruchssinn erkennen und lokalisieren.
Vorbereitende Maßnahmen
Bevor ein Schimmelspürhund eingesetzt wird, sollte ein geprüfter Sachverständiger den Schaden begutachten. Falls der Verdacht auf einen versteckten Schimmelbefall besteht, der oberflächlich nicht erkennbar ist, kann der Einsatz eines Schimmelspürhundes in Betracht gezogen werden. Großflächige Untersuchungen können so vermieden werden, die einen entsprechenden Schaden am Bauobjekt verursachen würden.
Es muss auch beurteilt werden, ob das Gebäude überhaupt infrage kommt, um von einem Schimmelpilzspürhund untersucht zu werden. Denn eine Verletzungsgefahr des Hundes sollte, genauso wie extrem Hitze und Lärm, in jedem Fall ausgeschlossen werden.
Ablauf der Schimmelsuche
Während der Suche leitet der Hundeführer seinen Spürhund dazu an, durch aktives Schnüffeln nach möglichen Sporen in der Raumluft zu suchen. Sollten tatsächlich Sporen vorhanden sein, so erkennt der Hund diese mit seiner feinen Nase. Durch Bellen, Scharren oder Hinlegen zeigt er seinen Fund an.
Der Schimmelpilzhund hat an dieser Stelle seine Arbeit erledigt und wird von seinem Hundeführer belohnt, z. B. durch das Spielen mit einem Kauknochen. Anschließend wird der Hund aus dem Raum herausgebracht, um ihn nicht länger der Schimmelpilz-Belastung auszusetzen. Gezielte Untersuchungen an der gefundenen Stelle sind nach dem Fund zur Ursachenfeststellung und Bestimmung der Schimmelpilzart wichtig.
Vorteile von Schimmelpilz-Spürhunden
Der Einsatz eines Schimmelspürhundes bietet eine alternative Methode zur Lokalisierung versteckter Schimmelbefälle. In Kombination mit anderen Gebäudediagnostik-Methoden kann der Einsatz eines Schimmelspürhundes die Suche nach Schimmelsporen erheblich erleichtern.
Gute Lokalisierung
Ein Vorteil von Schimmelspürhunden gegenüber herkömmlichen Verfahren liegt darin, dass der Befall sehr exakt lokalisiert werden kann. Bei technischen Untersuchungen der Raumluft, wie beispielsweise der Luftkeimmessung, hingegen, kann die Quelle oftmals nicht genau festgestellt werden.
Frühzeitige Erkennung
Wird eine Begehung der Räume direkt in Kombination mit einem Schimmelpilzspürhund durchgeführt, kann ein versteckter Schimmelpilzbefall frühzeitig erkannt werden. Anstatt zeitaufwändige Untersuchungen durchzuführen, suchen die Hunde den Bereich schnell ab.
Günstige Einschätzung
Sollte eine minimalinvasive Probenentnahme nicht ausreichend sein, kann durch den Einsatz eines Schimmelspürhundes eine großflächige, meist kostenintensive Probenentnahme vermieden werden. Dazu werden die Proben gezielt an der Stelle, die der Hund angezeigt hat, entnommen.
Schadensvermeidung
Für eine Probenentnahme müssen teilweise Teile von Tapeten, Bodenbelägen oder Möbeln abgetragen werden, um diese im Labor zu untersuchen. Mit einem Schimmelpilzspürhund kann zerstörungsfrei festgestellt werden, ob ein Befall vorhanden ist.
Wie wird ein Schimmelspürhund ausgebildet?
Für das später erfolgreiche Finden von versteckten Schimmelpilzen, benötigen der Hund und dessen Leiter eine meist mindestens einjährige professionelle Ausbildung, um als eingespieltes Team arbeiten zu können. Sicherlich sind auch unausgebildete Hunde in der Lage, Schimmelpilzsporen zu riechen – nur zeigen sie diese eben nicht an.
Es benötigt kontinuierliche Übung mit dem Hundetrainer, um das Verhalten des Hundes deuten zu können. Ein ausgebildeter Hund ist sehr spezifisch auf tatsächliche Sporen von Schimmelpilzen trainiert und reagiert nicht auf andere Stoffe wie z.B. Parfum oder Lösungsmittel. Doch auch eine professionell ausgebildete Hundenase kann sich mal irren. Dabei spielt vor allem die Zusammenarbeit zwischen dem Hund und dessen Leiter eine tragende Rolle. Der Hundeführer sollte das Anzeigeverhalten des Hundes stets korrekt deuten können.
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Mehr erfahren
Schimmelbildung in Räumen: Ursachen und Anzeichen
Was ist ein Schimmelbefall? Grundsätzlich sind Schimmelpilze ein Teil der menschlichen Umgebung. Sie begegnen uns vor allem in der Luft oder an Staub und Schmutz.
Schimmelpilze in der Raumluft vermeiden
Was sind Schimmelpilze? Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die in vielen verschiedenen Arten auftreten können. Gemeinsam mit Bakterien und anderen Pilzen tragen sie zur Zersetzung organischer Substanzen