Das Arbeitszeitmodell ,,Viertagewoche” gewinnt zunehmend an Bedeutung und bietet viele Vorteile sowohl für Unternehmen als auch für ihre Mitarbeiter. Die Idee dahinter ist einfach: Mit mehr Erholung können Mitarbeiter produktiver und motivierter arbeiten.
In diesem Blog-Beitrag gibt Bernd Roters, Geschäftsführer und Gründer der Roters GmbH, spannende Einblicke in den Entscheidungsprozess und erklärt, warum die 4-Tage-Woche mehr als nur eine moderne Arbeitszeitregelung ist.
Bernd, wie kam es zur Einführung der Viertagewoche bei Ihnen im Unternehmen?
In den letzten Jahrzehnten war es für mich selbstverständlich, fünf oder sechs Tage die Woche zu arbeiten. Die Diskussion über eine kürzere Arbeitszeit war mir lange fremd. Zwar habe ich den Wunsch vieler Menschen nach einem ausgewogenerem Arbeitszeitmodell verstanden, aber eine Veränderung für unser Unternehmen schien mir zunächst ausgeschlossen.
Dann kam der Moment, in dem ich mich fragte: Warum eigentlich nicht? Schließlich bin ich jemand, der immer nach Verbesserungen und Innovationen sucht. Menschen, die sich gegen Veränderungen wehren und sagen „Das haben wir schon immer so gemacht“, haben mich immer eher angespornt, sie von innovativen Ideen zu überzeugen. Dieser Gedanke hat meinen Ehrgeiz geweckt, mich erstmalig mit dem Thema Viertagewoche auseinanderzusetzen.
Was waren dabei Ihre Ziele?
Ich wollte die Vor- und Nachteile der Viertagewoche genauer unter die Lupe nehmen. Und stellte fest, dass es viele Vorteile geben kann, wenn man die Umstellung richtig angeht. Eine Viertagewoche sollte mindestens genauso effizient sein wie eine Fünftagewoche – das war mein Anspruch. Die Zufriedenheit unserer Kunden und Mitarbeiter sowie die Qualität der ROTERS Produkte standen dabei immer im Mittelpunkt.
Durch die neue Arbeitsweise wollen wir mehr Freude an der Arbeit schaffen, sodass wir motiviert und mit voller Leidenschaft für unsere Kunden da sein können – für Qualität, Zuverlässigkeit und Raum für innovative Ideen.
Wie sind Sie bei der Umsetzung vorgegangen?
Zunächst haben wir uns mit Unternehmen ausgetauscht, die bereits die 4-Tage-Woche eingeführt hatten, und dabei wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Auch der enge Kontakt mit unseren regionalen Lieferanten hat uns wichtige Einblicke in die Arbeitsweise bei einer Viertagewoche gegeben. Gemeinsam mit meinem Team haben wir ein detailliertes Konzept und einen Zeitplan entwickelt, um die Umstellung reibungslos umzusetzen.
Dabei stellten wir fest, dass in vielen Bereichen unseres Unternehmens mehr Potenzial steckte, als wir ursprünglich gedacht hatten. Diese Erkenntnisse haben uns geholfen, die Prozesse zu optimieren und die Umstellung effizient zu gestalten.
Nennen Sie einige Beispiele
Ein Bereich, in dem wir große Fortschritte erzielt haben, war die Logistik. Durch eine Optimierung der Verpackungseinheiten unserer Produkte, eine Erhöhung unseres Warenbestands und die Digitalisierung vieler Prozesse konnten wir unsere Abläufe deutlich effizienter gestalten. Auch in der Produktion haben wir das Zeitmanagement und verschiedene Prozesse verbessert, was uns geholfen hat, die Arbeitsbelastung besser zu verteilen. So konnten wir die Arbeitszeiten unserer Mitarbeiter sinnvoller gestalten, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen.
Was wird sich zukünftig ändern?
Für unsere Kunden bedeutet die Einführung der Viertagewoche, dass wir von Montag bis Donnerstag mit vollem Einsatz für Sie da sind. Bestellungen und Anfragen, die uns in diesem Zeitraum erreichen, werden wie gewohnt schnell und zuverlässig bearbeitet.
Freitags bleibt unser Unternehmen jedoch geschlossen. Das heißt, Bestellungen, die donnerstags nach 11:00 Uhr oder freitags eingehen, werden erst am darauffolgenden Montag bearbeitet. Dank optimierter Prozesse und einer effizienteren Organisation stellen wir sicher, dass unsere gewohnte hohe Qualität und Verlässlichkeit auch in der 4-Tage-Woche bestehen bleiben.
Welche Vorteile sehen Sie langfristig in der Viertagewoche?
Die Vorteile werden vielfältig sein. Wir erwarten eine deutlich gesteigerte Zufriedenheit unserer Mitarbeiter, die nun mehr Zeit für Ihre Familie und Hobbys haben werden. Gleichzeitig hoffen wir, dass die 4-Tage-Woche unsere Attraktivität als Arbeitgeber erhöht – sowohl für junge Menschen, die eine gute Work-Life-Balance schätzen, als auch für erfahrene Fachkräfte, die bereits ein langes Berufsleben hinter sich haben.
Auch für unsere Kunden sehen wir positive Effekte: Zufriedene und motivierte Mitarbeiter tragen wesentlich dazu bei, dass unsere Kunden eine noch bessere und engagiertere Betreuung erleben. Letztlich macht die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter auch unsere Kunden zufriedener.
Unser Handeln kann als Vorbild dienen. Die positiven Effekte der Viertagewoche können unsere Kunden dazu inspirieren, ähnliche Konzepte in ihren eigenen Unternehmen umzusetzen. Besonders im Handwerk, wo die Belastung oft sehr hoch ist, sehen wir einen großen Bedarf für solche innovativen Ansätze. Denn letztlich geht es darum, gemeinsam zu wachsen und das Beste aus unserer Zeit zu machen – beruflich und auch darüber hinaus.
Wie sehen Ihre Vorstellungen für die Zukunft aus?
Wir stehen erst am Anfang eines längeren Prozesses. Nach 25 Jahren ROTERS ist die Einführung der Viertagewoche ein erster großer Schritt. Wir sind offen für Feedback und werden uns kontinuierlich weiter verbessern. Letztlich geht es darum, einen Arbeitsrhythmus zu finden, der für alle – Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und das Unternehmen – gleichermaßen funktioniert.
Familienunternehmen seit 1997
Unser Familienunternehmen wurde 1997 in Krefeld gegründet. Im Jahr 2012 zogen wir nach Tönisvorst, um in modernen Betriebsräumen mehr Raum für neue Ideen zu schaffen. Seitdem widmen wir uns der Entwicklung und dem Vertrieb von Geräten, die „einfach wieder perfekte Luft“ erzeugen.